Montefrío wird Sie dank der beeindruckenden Geschichte, Landschaft und Gastronomie voll und ganz entzücken. Aber lesen Sie selbst!
Montefrío ist ein kleiner Ort mit etwa 4000 Einwohnern in der Provinz Granada. Was Montefrío und das Umland ausmacht, ist das milde Wetter, der sehr moderate Regen und vor allem das beeindruckende architektonische Erbe. Und als wäre das noch nicht genug, erhielt Montefrío im Jahr 2016 von der Zeitschrift National Geographics eine ganz besondere Auszeichnung: Es gehört zu einem von zehn Orten mit dem besten Panorama-Ausblick weltweit. Hier erklären wir Ihnen alles, was Sie für ihren Traumurlaub in Montefrío wissen sollten.
Wie Sie nach Montefrío kommen
Montefrío gehört zur Provinz Granada und liegt im nördlichen Teil der Landkreises Loja, etwa 50km von der Stadt Granada entfernt. Mit dem Auto kommen Sie über die Autobahn A-92, die von Sevilla nach Málaga führt. Ihre Ausfahrt ist dann die Stadt Huétor-Tajar. Von dort aus geht es auf der Landstraße GR-4402 weiter nach Granada.
Alternativ können Sie auch über die Bundesstraße N-432 fahren, diese trägt den Namen Carretera Granada-Badajoz. Abfahren müssen Sie bei Puerto Lope und von dort aus folgen Sie der Umgehungsstraße auf der linken Seite.
Wenn Sie lieber mit dem Bus fahren, können Sie von Granada aus mit einem Bus der Firma ALSA fahren. Diese Verbindung besteht dreimal täglich. Das Ticket kostet zwischen 5-7€, abhängig von der Abfahrtszeit. Insgesamt beträgt die Fahrtzeit etwa eineinhalb Stunden.
Zur Geschichte von Montefrío
Bei Ausgrabungen in der Gegend von Montefrío hat man erste Besiedlungsspuren aus der Jungsteinzeit gefunden, etwa 3000 v.Chr.. In dieser Epoche war die Gegend hauptsächlich durch Weiden und Viehhaltung geprägt. Anschließend, im Kupferzeitalter, widmete sich die damalige Bevölkerung auch der Landwirtschaft. Weiterhin fand man auch megalithische Totenstätten in den Gegenden von Camarilla und El Rodeo.
Während der Römerzeit bildete sich schließlich eine Gemeinde, die unter dem Namen Hiponova bekannt war und mitten auf den kommerziell relevanten Routen der Gegend gelegen war. So erzählt es Plinius der Ältere. Diese Besiedlung festigte sich und hielt bis ins 8. Jahrhundert. Auch unter den Westgoten und den Mauren entwickelte sie sich stets weiter. So wurde schließlich aus dem lateinischen Mons Frigidus das andalusische Montefrío. Die Bedeutung der Stadt wuchs stetig, vor allem ab dem Jahr 1352, als man eine schlossähnliche Festungsanlage mit hohen Mauern baute. Dies war ein wichtiger Verteidigungspunkt bei den häufigen Gefechten auf dem Weg nach Granada. 1486 kulminierte die Rückeroberungskampagne der Katholischen Könige und die Stadt wurde wieder christlich. Daraufhin folgte eine lange Phase des Rückzugs der maurischen Bevölkerung. Im Jahr 1507 schickten die Katholischen Könige schließlich Bauarbeiter nach Montefrío, um das ehemals maurische Schloss La Villa in eine christliche Kirche zu verwandeln.
Sehenswürdigkeiten in Montefrío
In Montefrío können Sie einige spannende Orte besichtigen, die herrliche Natur genießen, durch die Altstadt flanieren und sich an der schönen Umgebung erfreuen. Doch ist Montefrío nicht nur irgendein kleines, charmantes Städtchen – hier gibt es noch viele kleine, kurvige Gässchen, in denen man das Gefühl hat, an diesem Ort wäre die Zeit stehen geblieben.
Das Schloss und die Kirche von La Villa
Auf dem höchsten Teil der Stadt mitten auf einem großen Felsvorsprung ließen die Araber damals eine Festung erbauen. Diese diente dem nasridischen Königreich von Granada (Reino Nazarí de Granada) zur Abwehr und Verteidigung. Bis heute sind noch Reste der einstigen Mauern, Türme und Zisternen erhalten geblieben.
Doch wie es damals üblich war, ließen die Katholischen Könige auf den Resten der alten Ruine einen christlichen Tempel errichten. Diese wurde 1507 fertiggestellt und im 16. Jahrhundert erweitert, wodurch dieses Gebäude heute Elemente aus Gotik, Renaissance und dem Mudejarstil aufweist. Dieser Tempel, der heute als Kirche von La Villa (Iglesia de la Villa) bekannt ist, besteht aus einer rechteckigen Grundform (Kirchenschiff) mit drei Türmen und einem sehr üppigen Gewölbe.
Darin befindet sich das Info-Zentrum Centro de Interpretación de la Última Frontera de Al-Andalus “El Centinela”, das Sie mit Videos, Bau-Modellen und interaktiven Spielen über die Geschichte der Kirche informiert. Die Öffnungszeiten sind wie folgt:
- Montag – Freitag von 11:00 – 14:00 Uhr
- Samstag zusätzlich noch von 16:30 – 18:30 Uhr.
- Sommers öffnet und schließt das Info-Zentrum jeweils eine halbe Stunde früher.
Die Kirche de la Encarnación
Ein Besuch dieser Kirche ist bei einer Reise nach Montefrío absolut unerlässlich. Die Iglesia de la Encarnación wurde im 18. Jahrhundert erbaut und, wie man sagt, ist sie eine Kopie des Pantheons von Agrippa in Rom. Ihr rundes Dachgewölbe mit einem Durchmesser von 30 Metern und einer Höhe von 15 Metern ist verantwortlich für ihren Spitznamen „die runde Kirche“. Die Dimensionen dieser Kirche sind unbeschreiblich und auch die Akustik ist bemerkenswert. Die Iglesia de la Encarnación ist zugleich auch ein Pilgerort.
Im Gegensatz zu anderen katholischen Kirchen, in denen viele pompöse Verzierungen an den Wänden üblich sind, gibt es hiervon in der Iglesia de la Encarnación nur sehr wenige. Nur entlang der Wand, die das runde Kirchenschiff abgrenzt, befinden sich mehrere Nischen, Kapellen, Altäre und Statuen. Der Kircheingang besteht aus einem großen, dreieckigen Giebel mit einer abgeflachten Öffnung.
Museen
In Montefrío gibt es zwei Museen, die absolut sehenswert sind. Beide befinden sich im Stadtteil Barrio de la Paz. Das ist zum einen das Weihnachtsmuseum (Museo de la Navidad), wo vor allem Weihnachtsschmuck und Verzierungen von 1890-1960 ausgestellt werden, aber auch andere Weihnachtsdekoration aus Glas sowie Krippen und Lichtspiele. Das Museum hat immer Dienstag – Sonntag von 10:00 bis 14:00 Uhr geöffnet.
Zum anderen empfehlen wir Ihnen einen Besuch des Olivenmuseums (Museo del Olivo), das sich im gleichen Gebäude befindet. Hier lernen Sie alles über Oliven, deren Anbau und Verarbeitung in den verschiedenen Epochen. Zudem können Sie die vielfältigen Einsatzweisen von Oliven erkunden. Ausgestellt sind sowohl manche sehr alte Geräte und Werkzeuge als auch die neuesten Technologien. Das macht das Museum besonders reizvoll.
Aussichtspunkte in Montefrío
Tatsächlich sind die verschiedenen erhöhten Aussichtspunkte, von denen aus Sie einen wunderbaren Blick über das Dorf haben, für Touristen die attraktivsten Orte.
Besonders zu empfehlen sind die folgenden:
Mirador National Geographic
Dieser Aussichtspunkt ist der meistbesuchte von allen. Vom Stadtzentrum ist er fußläufig in etwa fünfzehn Minuten erreichbar. Von dort oben kommen besonders die Straßen zu Geltung, die die typische Architektur von Montefrío zeigen: die getünchten Häuser mit den ockerfarbenen Dächern.
Die Aussicht ist wirklich einzigartig, ganz besonders beim Sonnenuntergang. Die Zeitschrift National Geographic propagierte diesen Aussichtspunkt und weckste damit das Interesse internationaler wie nationaler Reisender. Die Zeitschrift erklärte Montefrío nämlich zu einer der zehn Orte weltweit mit der schönsten Aussicht.
Mirador de la Plaza del Convento de San Antonio
Dieser Aussichtspunkt befindet sich gegenüber von der Kirche Iglesia de La Villa und bietet Ihnen ebenso fantastische Ausblicke auf den Ort sowie auf die umliegenden Olivenplantagen. Wenn Sie also den Tempel und das Kloster besuchen, sollten sie auch diesen Aussichtspunkt noch mitnehmen und den ruhigen, friedvollen Moment genießen.
Mirador de las Peñas
Ein ebenso bekannter Aussichtspunkt in Montefrío ist der Mirador de las Peñas. Das Besondere hier ist, dass schon der Weg zur Aussichtsplattform ein Erlebnis ist. Es ist ein schmaler Pfad, der nah an der Felswand entlangführt, sich zwischen Feigenbäumen und Weinbergen durchschlängelt und schließlich an einem Platz mit einem schönen Brunnen und einem genialen Panoramablick endet. Bitte beachten Sie, dass es sich um einen sehr steilen Weg handelt, bei dem Autos verboten sind. Sie können also nur zu Fuß dort entlang. Doch eins steht fest: Die Mühe lohnt sich!
Las Peñas de los Gitanos
Die Gegend mit diesen Namen liegt etwa 5km von Montefrío entfernt und weist Spuren aus verschiedenen Epochen aus. Sie ist archäologisch und historisch betrachtet eine sehr wertvolle Gegend, da sie eine (von wenigen) fast vollständig ergründeten Ausgrabungsstätten Andalusiens darstellt.
Es gibt dort fünf Höhlen, die den Menschen aus der Jungsteinzeit Unterschlupf boten. Dies beweisen Funde von Gebeinen und Werkzeugen aus Stein. Außerdem gibt es dort zahlreiche megalithische Totenstätten aus der Kupferzeit. Für diese benutzte man damals sehr große Steine, um die einzelnen Kammern und Gänge zwischen den Grabstätten zu errichten. Insbesondere die westgotischen Totenstätten fallen auf: Das sind zahllose rechteckige Steinplatten.
Im westlichen und höchsten Teil des Felsengebiets befindet sich die Ortschaft der Castillejos (Poblado de los Castillejos). Die dortigen Ausgrabungen beweisen, dass an diesem Ort Menschen aus der Vorzeit, Iberen und Römer gelebt haben müssen. Die einzelnen Bevölkerungsgruppen sind durch ihre Straßen und Hausbauten identifiziert worden.
Feste und Feiertage in Montefrío
Mehrmals im Jahr verwandelt sich Montefrío in einen ganz besonderen Ort, an dem es Einheimische wie Besucher mit verschiedenen Festen erfreut.
Feierlichkeit zu Ehren des San Sebastian
Wann? 20. Januar (oder am darauffolgenden Samstag)
Diese Feier ist auch unter dem Namen Fiesta de los Tontos de Lojilla bekannt. 2010 wurde sie nach einer mehrjährigen Pause wieder ins Leben gerufen. Die Werbung dafür machen immer zwei Nachbarspaare, die mit bestickten Tüchern und Blumenhüten verkleidet sind und ein Spruchband tragen, auf dem es heißt: „Frieden kaufen.“ Diese Paare ziehen begleitet von Glockengeläut durch das Dorf. Das Läuten verkündet, dass bald die nächste Feierlichkeit ansteht. In diesem Rahmen finden auch immer ein Marsch, eine große Kirmes und verschiedene Sportveranstaltungen statt.
Die eigentliche Feier beginnt mit einer Heiligen Messe zu Ehren des Stadtpatrons und endet mit einem kostenfreien Grill-Event, wo es in der Regel Fleisch und Kartoffeln gibt und als Nachtisch Schokolade und bollos de manteca (ein Butterteiggebäck).
Tag des San Marcos
Wann? 25. April
Die Feier zu Ehren des Día de San Marcos ist ein Fest, das in Montefrío fest verwurzelt ist. Besonders daran ist, dass es sich deutlich von anderen andalusischen Festlichkeiten abhebt. An diesem Tag gibt es nämlich keine geschmückten Wägen, keine Pilgerer und auch keine Prozession – ganz im Gegenteil: Die Stadt ist an diesem Tag nahezu verlassen, weil alle Bewohner aufs Land flüchten. Es ist ein Tag, um etwas Typisches zum Essen einzupacken und damit ins Grüne zu fahren, um die Natur und die Zeit mit Freunden zu genießen.
Der Juni-Markt
Wann? Immer am 3. Wochenende im Juni
An jedem dritten Juni-Wochenende wird auf dem Festplatz (recinto ferial) und auf den Innenstadtstraßen der Juni-Markt gefeiert. Der Ursprung dieses Fest geht auf die früheren Feiern zum Beginn der Erntezeit zurück, so wie die meisten andalusischen Feste. Das Programm ist jedes Jahr unterschiedlich und spricht Groß und Klein an. Außerdem gibt es dazu auch immer Orchestermusik. Dieser Markt wird von der Bevölkerung üblicherweise sehr gut besucht.
Santiago
Wann? 25. Juli
Die Feier zu Ehren von Santiago findet immer in der Gemeinde Lojilla statt und ist in der Regel sehr gut besucht. Das Hauptziel dieser Feier ist, die herausragenden kulinarischen Produkte aus Montefrío vorzustellen und zu verkaufen. Dazu zählt beispielsweise das plato de choto (ein Fleischgericht).
Feierlichkeit zu Ehren der Schutzpatronin Virgen de los Remedios
Wann? 15. August
Das beliebteste Fest der Stadt Montefrío ist das Fest zu Ehren der Schutzpatronin Virgen de los Remedios. Dazu findet am 15. August eine Prozession statt, die den Beginn der ganzwöchigen Feierlichkeiten darstellt. Gefeiert wird auf dem Festplatz, doch die Freude über diesen Tag ist so groß, dass sie sich auch auf die anliegenden Straßen und öffentlichen Gebäude verbreitet. Abends kann man über die Kirmes schlendern oder zu einem der Aussichtspunkte gehen, um von dort aus das große Feuerwerk zu bewundern.
Der September-Markt
Wann? Am 3. Septemberwochenende
Der September-Markt ist die letzte der drei Sommer-Feiern. Er läuft ähnlich ab wie der Juni-Markt. Obwohl sie natürlich trotzdem beide einzigartige Feierlichkeiten sind. Sie haben eine ganz eigene Atmosphäre und immer unterschiedliche Programmpunkten. Der Markt findet auf dem Festplatz und den Innenstadtstraßen statt.
Die typische Küche von Montefrío
Typisch für die Region um Montefrío ist der Getreide- und Olivenanbau. Außerdem ist Montefrío auch bekannt für exzellente Käse- und Wurstwaren. Eins der üblichsten Gerichte ist el remojón de San Marcos, das auf ein ursprünglich arabisches Rezept zurückgeht. Die Zutaten für diesen Salat sind Thunfisch, Orangen, Tomaten, hartgekochte Eier, Oliven und Paprika. Abgeschmeckt und verfeinert wird er mit Salz, Essig und Olivenöl.
Ein ebenso typisches Gericht aus Montefrío ist el relleno de carnaval. Dabei handelt es sich um eine Wurst, die aus luftgetrocknetem und frischen Schinken, Schweinefleisch, Speck, Knoblauch, Safran und Petersilie hergestellt wird.
Genauso empfehlenswert sind auch el seso al mojeteo (Hirn), el pollo en salsa de almendra (Hühnchen in Mandelsoße) und las croquetas de chocolate (Schoko-Kroketten).
Die Touri-Info
Die Touri-Info von Montefrío befindet sich genau im Stadtkern, im antiken Gebäude Casa de Oficios.
Adresse: Plaza de España 1
Öffnungszeiten: Montag – Sonntag von 10:00 bis 14:00 Uhr.
Telefon: +34 958 336 004
E-Mail: [email protected]
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