Im Picasso-Museum können Sie das unglaubliche Erbe dieses besonderen Künstlers aus Malaga bestaunen. Hier erfahren Sie vorab alles Nötige für Ihren Besuch.
Durch einen Besuch des Picasso-Museums in Malaga lernen Sie nicht nur Picassos Gesamtwerk kennen, sondern auch, welchen Einfluss dieser einzigartige, in Malaga beheimatete Künstler auf die zeitgenössische Kunst hatte. Der große Schöpfer, der respektlose, der sich immer wieder neu erfindende Picasso hat sich dieses Museum mitten in Malagas Stadtzentrum wahrlich verdient. Tatsächlich ist es eins der meist besuchten Museen Andalusiens: Jahr für Jahr bewundern mehrere Hunderttausend Menschen seine Werke.
Damit Sie diesen Besuch bestens vorbereitet begehen können, liefern wir Ihnen hier alle nötigen Informationen über das Picasso-Museum und die Ausstellung. Schließlich war es schon Picassos Wunsch, dass seine Werke in seiner Geburtsstadt ausgestellt werden.
Wo das Picasso-Museum liegt und wie Sie dorthin kommen
Das Palacio de Buenavista auf der zentralliegenden Straße San Agustín 8 (PLZ 29015) beherbergt das Picasso-Museum. Wenn Sie zu Fuß unterwegs sind, können Sie einfach durch das Altstadtviertel spazieren, bis Sie am Römischen Theater, der Alcazaba und der Kathedrale de la Encarnación vorbeikommen. In diesem Teil befindet sich auch das Museum.
Wenn Sie mit dem Bus anreisen möchten, empfiehlt es sich an der nördlichen Haltestelle Plaza de la Merced (angefahren von der Buslinie 1) oder der südlichen Station Paseo del Parque (angefahren von der Linie 3) auszusteigen. Von dort aus sind es nur noch wenige Gehminuten.
Wenn Sie von außerhalb Malagas anreisen, haben Sie auch mehrere Möglichkeiten. Sie können mit dem Auto über die Autobahn A 7 nach Malaga kommen oder mit der Bahn bis zu Malagas Hauptbahnhof mit dem Namen María Zambrano fahren. Natürlich können Sie auch einfach den Pablo-Picasso-Flughafen in Malaga anfliegen. Außerdem gibt es auch einen Busbahnhof, der Malaga mit den übrigen Städten Andalusiens und den umliegenden Gemeinden verbindet.
Öffnungszeiten und Preise
Die Öffnungszeiten des Museums sind saisonal bedingt.
- In den Sommermonaten Juli und August ist das Museum immer von 10:00 – 20:00Uhr geöffnet. Während der Nebensaisons – d.h. im September und Oktober sowie von März bis Juni – ist immer von 10:00 – 19:00 Uhr geöffnet.
- Im Winter, also von November bis Februar, ist ein Besuch nur von 10:00 – 18:00 Uhr möglich.
- Am 24.12. und 31.12. sowie 5.01. ist jeweils von 10:00 – 15:00 Uhr geöffnet
- Am 25.12. sowie am 1.01. Und am 06.01. bleibt das Museum geschlossen.
Die Eintrittspreise hängen von den Besuchern ab.
- Der normale Eintritt kostet 9’50€
- Der ermäßigte 7’50€ und umfasst die Besichtigung der Dauerausstellung. Die Ermäßigung betrifft alle Menschen über 65 Jahren, Besitzer des Jugendpasses Carné Joven Euro und Studierende bis 26 Jahre.
- Für Menschen im öffentlichen Dienst, Studierende und Lehrende der Universität Malaga und Menschen mit körperlicher Einschränkung ist der Eintritt kostenfrei.
- Für Gruppen, die sich vorab angemeldet haben, gibt es einen Rabatt von 20%
Die Eintrittskarten können vor Ort am Ticketschalter oder vorab online gekauft werden. Bei einem Online-Kauf ist das Ticket ausgedruckt oder auf dem Handy vorzuzeigen.
Zur Geschichte des Picasso-Museums
1953 beantragte der Länderbeauftragte der Schönen Künste bei Pablo Picasso einige Gemälde. Dieser antwortete hoch enthusiastisch, dass er alsbald zwei LKWs voll Bildern schicken wollte. Leider wurde sein großzügiges Angebot vorerst abgelehnt. Doch in den Jahren 1992 und 1994 fanden in Malaga zwei große Picasso-Ausstellungen statt, woraufhin Pablo Picassos Nichte, Christine Ruiz-Picasso, seinen einstigen Vorschlag wieder aufgriff. Das Vorhaben begann 1996 und endete 2003 mit der Eröffnung des Picasso-Museums.
Man entschied sich dazu, seine Ausstellungen im Palacio Buenavista unterzubringen, einem zweistöckigen Gebäude mit Säulengang im Patio aus dem Jahr 1530. Das eindrucksvolle Aussehen, die praktische Lage und seine Größe verwandelten das Haus im Nu in eins der Wahrzeichen der Stadt. In den Jahren 1950 und 1984 wurde es renoviert. Anschließend kaufte die Stadt im Hinblick auf die Errichtung des Museums auch zwei anliegende Häuser, in denen man einen Vorführungssaal und einen Ausstellungssaal etablierte. Weiterhin ergänzte man den Bau auch um ein Büro-Gebäude sowie um eine Bibliothek und ein Auditorium. 2017 kam es zu einer erneuten Umbauphase. Hierbei wurde der Komplex nicht nur renoviert, sondern in den einzelnen Ausstellungssälen auch mit LED-Lichtern ausgestattet.
Besonderheiten des Picasso-Museums
Im Erdgeschoss sowie im 1. Stock können die Ausstellungen besichtigt werden, wohingegen im Untergeschoss die archäologischen Ausgrabungen zu sehen sind, die während der jeweiligen Umbauphasen zu Tage traten.
Zur Sammlung gehören Werke aller Stilrichtungen und Materialien, mit denen der große Künstler experimentiert hat – sie umfasst alles von seiner Rosa Periode über die Neoklassik und den Surrealismus bis hin zu seinen letzten Werken aus den 70er Jahren. Die rund 300 Ausstellungsstücke ergeben sich aus Bildern, Keramiken und Skulpturen. Seit 2017 wurde die Sammlung um 166 Stücke erweitert.
Archäologische Funde
Während der Umbauphasen entdeckte man Überreste von unterschiedlichen Zivilisationen, die die Stadt einst bewohnt und geprägt haben. Es handelt sich dabei um geschichtlich wichtige Funde, die Auskunft geben über die Wurzeln der Stadt. Zu den wichtigsten Beispielen zählen Überreste aus der Zeit der Römer, ganze Bauten und ein Teil der einstigen Stadtmauer der Phönizier von Malaka und Einzelteile des ehemaligen Palasts aus der Zeit der Renaissance. Aus eben diesem Grund wurde das Gebäude so erweitert, dass die Besucher auch einen Blick auf die archäologischen Ausgrabungen werfen können und die Überreste verschiedener Kulturen gut beleuchtet wertschätzen können.
Dauerausstellungen und temporär begrenzte Ausstellungen
Die Dauerausstellung des Picasso-Museums befindet sich in 12 neu hergerichteten Sälen, um die einzigartigen Werke dieses aus Malaga stammenden Künstlers in einer adäquaten Umgebung zu präsentieren.
In chronologischer Reihenfolge können Sie nachvollziehen, wie sich seine Kunst im Laufe der Zeit entfaltete. Lernen Sie Picassos unaufhörliche Experimentierfreude und den zyklischen Charakter seiner künstlerischen Aufarbeitung kennen und lassen Sie sich davon in seinen Bann ziehen.
Diese einzigartigen Werke umfassen alle stilistischen Meilensteine seiner von 1920 bis 1970.
Für die temporären Ausstellungen lädt die Stadt Malaga immer wieder renommierte zeitgenössische Künstler ein, ihre aktuellen Werke in bestimmten Bereichen des Museums für gewisse Zeit auszustellen. Im Jahr 2019 sind Werke von Bruce Nauman und Olga Picasso zu sehen.
Führungen
Im Picasso-Museum gibt es zahlreiche Führungen, die Sie individuell oder für bestimmte Gruppen buchen können. Geschulte Guides zeigen Ihnen dann die temporären oder permanenten Ausstellungsstücke, die Architektur des Palacio de Buenavista oder die archäologischen Ausgrabungen. Für die kleinen Besucher gibt es auch Kunst-Workshops sowie für Erwachsene die Übung in bestimmten Stilen wie beispielsweise der Radierung oder einer Drucktechnik angeboten werden. Zudem erhalten Sie mit einer Führung auch Zugang zu den Terrassen des Palasts, zu denen Besucher ohne Führung keinen Zutritt haben. Von dort aus genießen Sie einen umwerfenden Panorama-Blick über Malaga.
Die Picasso-Route
Entlang der Picasso-Route befinden sich einige Orte, die mit dem Leben und Wirken des Künstlers zusammenhängen. Besonders hervorzuheben sind beispielsweise
- sein Geburtshaus (Casa Natal),
- die Kirche Parroquia de Santiago Apóstol, wo der kleine Picasso einst auf den langen Namen Pablo Diego José Francisco de Paula Juan Nepomuceno María de los Remedios Cipriano de la Santísima Trinidad Ruiz y Picasso getauft wurde,
- das städtische Kunstmuseum, in dem er das Malen lernte,
- die Plaza de Toros auf der Malagueta, wo Picasso vermeintlich sein erstes Gemälde malte
- und natürlich das Picasso-Museum selbst.
Das Picasso-Museum ist ein angebrachtes Andenken an den großen und wichtigen Einfluss dieses prominenten Künstlers, der die ganze Kunstwelt auf den Kopf gestellt hat.